Persönlichkeiten von schwulem Interesse
Elton John
Helmut
Elton Johns Neigung zur Musik zeigte sich schon früh. Als Kind besuchte
er die Royal Academy of Music, als Jugendlicher arbeitete er als Barpianist.
Mit 17 gründete er 1964 seine erste Band und änderte seinen Namen von
Reginald Kenneth Dwight in Elton John. Zunächst bleibt der Erfolg aus,
seine Versuche, bei Plattenfirmen unter Vertrag genommen zu werden, scheitern.
Doch bald darauf lernt er den noch unbekannten Lyriker Bernie Taupin kennen,
der ihm die Texte für fast alle seine Hits schreiben wird. 1969
veröffentlicht er die Debütsingle Lady Samantha. Mit Your Song ist
Elton John erstmals in den britischen Charts. Innerhalb eines Jahres kann er in
den USA fünf Alben in den Hitlisten platzieren. Auf seinen
Bühnenshows zeigt er sich immer schriller und
exzentrischer. Überdimensionierte Brillen, verrückte Frisuren,
Perücken, Kostüme werden zu seinem Markenzeichen. "Die Phase,
in der Glitter und Maskeraden mein Markenzeichen wurden, hatte einen
persönlichen, fast psychologischen Hintergrund. Als Kind war ich
unansehlich und fett; egal, was ich anhatte - es sah furchtbar aus! Die 70er
Jahre waren für mich so etwas wie eine Rebellion gegen die deprimierenden
Erfahrungen meiner Kindheit" Im November 1977 verabschiedet er sich mit
einem Livekonzert, um in einer künstlerischen Pause über sein Image
nachzudenken. Als Konsequenz verkauft er bei einer spektakulären Auktion
seine Glitterkostüme und seine Brillensammlung. 1997 tritt er als erster
westlicher Popstar in der UdSSR auf. Mit einem Jahresgesamteinkommen von knapp
100 Millionen Mark war Elton John 1997 der meistverdienende britische
Popmusiker. Allerdings ist er auch für seinen verschwenderischen
Lebenswandel bekannt und stand gerüchteweise mehrmals kurz vor dem
Bankrott. So besitzt er eine ganze reihe von Häusern. Einem Bericht des
'Mirror' zufolge hat er beispielsweise dieses Jahr für rund 4 Millionen
Mark eine Unterkunft in Venedig erstanden, mit 20 Meter langem
Badezimmer. Gemäß Feststellungen eines Londoner Gerichts gab er in zwei
Jahren rund 900 000 Mark für Blumen aus. Auf die erstaunte Frage des
Richters, ob denn das überhaupt möglich sei, antwortete er damals:
"Ich liebe Blumen."
Eltons Neigung zu Männern bleibt lange ein Geheimnis. Fast schon
dreißigjährig gibt er 1976, kurz vor seiner Bühnenpause, bekannt, er
wäre bisexuell. Die Boulevardpresse streut natürlich fleißig weiter
Gerüchte über seine Homosexualität. Als Antwort darauf heiratet
er 1984 die Münchener Toningenieurin Renate Blauel. Die Ehe war allerdings
wenig glücklich und hielt gerade mal bis 1987. 1988 gewinnt er eine
Verleumdungsklage gegen das Boulevardblatt The Sun, das ihm sexuelle Exzesse
mit Strichjungen unterstellt. 1990 stirbt dann sein Freund Ryan White an
AIDS. Elton John war damals schon vom Raubbau an seinem Körper mit Drogen
und Alkohol gezeichnet und begab sich in den Entzug. Erst in dieser Krise
konnte er sich dann dazu durchringen, öffentlich zu sagen, dass er schwul
und nicht bi ist.
Mittlerweile ist Elton Johns Homosexualität alles andere als ein
Geheimnis. Bei dem Trauergottesdienst anlässlich des Tods von Prinzessin
Di war er weltweit im Fernsehen mit seinem Freund zu sehen. Als der Rapper
Eminem vor der letztjährigen Grammy Verleihung für Furore mit seinen
homophoben Äußerungen sorgte, sollte eine Duett mit, natürlich, dem
Vorzeige-Homo Elton John der Welt demonstrieren, dass Eminem doch gar nichts
gegen Schwule hat. Elton John gab sich als Feigenblatt her, aus dem Alibi
für Eminem wurde aber doch nichts, da dieser behauptete, er habe gar nicht
gewusst, das Elton John schwul ist. Elton John wurde für dieses Duett
scharf kritisiert.
In einem Interview mit der Zeitschrift Amica sagte er neulich: "Ich bin
schwul und möchte für kein Geld der Welt heterosexuell sein"
Längere Zeit hätten er und sein Partner David Furnish angeblich mit
dem Gedanken gespielt, Eltern zu werden. Aber mit 54 sei es dazu jetzt zu
spät.
Vor allem aber möchte Elton John nicht über seine Sexualität
definiert werden: "Das ist überhaupt nicht gesund." Leider
würden über Schwule immer noch viele Klischees in den Medien
verbreitet werden, beispielsweise bei TV-Übertragungen von
Gay-Paraden. Noch ein Zitat: "Ich kenne keine Männer, die sich
lustige Fähnchen in den Hintern stecken und damit herumtanzen." Welch
ein Wandel von dem exzentrischen Elton John der 70er zu dem heutigen Sir Elton
John